Kennst du das auch?
Der Drang nach Perfektion treibt uns zu Höchstleistungen an, aber manchmal wird das Streben nach makelloser Brillanz zur regelrechten Achterbahnfahrt der Gefühle. Perfektionismus, dieses Ding, das uns antreibt, aber auch das Monster unter dem Bett unserer eigenen Erwartungen sein kann.
Eigentlich ist Perfektionismus ja so eine Sache – ein bisschen wie der anspruchsvolle Chef, der nie zufrieden ist, oder? Lass uns doch mal anschauen, wie sich dieses weitverbreitete Phänomen so zeigt.
Erkennst du dich in einer oder mehreren Facetten wieder?
1. Der selbstorientierte Perfektionismus: Du setzt die Latte hoch? Setzt persönliche Exzellenz an erste Stelle und setzt dir unrealistisch hohe Ziele für dich selbst? Tja… kenn ich. Aber manchmal stolpert man über die eigenen Erwartungen. Oder verzettelt sich und kommt keinen Schritt voran.
2. Der sozial vorgeschriebene Perfektionismus: Du bist z.B. berufstätig und setzt dich ständig unter Druck, den Vollzeitmüttern zu beweisen, dass dein Kind nicht vernachlässigt wird und keinerlei Nachteile durch deine Abwesenheit hat? Oder du willst es allen recht machen? Ganz klar! Aber vergiss nicht: Wir sind auch ein Publikum von Individuen. Also mach’s dir bequem, auch wenn nicht alle klatschen. Und gerade dieser Stress im Bereich der Kindererziehung ist im Rückblick betrachtet ein totaler Irrsinn gewesen. Dabei sind es nicht die anderen, die uns dazu bringen, sondern wir nehmen an, dass das von uns erwartet wird.
3. Der selbstwertbedingte Perfektionismus: Perfektion dient dir als Gradmesser für deinen Selbstwert? Du zweifelst oft an dir? Wer kennt’s nicht! Aber vielleicht können wir uns gemeinsam daran erinnern, dass wir schon wertvoll sind, ohne dauernd was zu leisten oder erreicht zu haben.
In der Theorie wissen wir eigentlich alle, was passiert, wenn uns unser kleiner Perfektionismus-Freund zu viel Druck macht. Hier mal ein paar sehr verbreitete Folgen:
Burnout, die emotionale Erschöpfung
Burnout ist nicht einfach nur Stress – es ist ein erschöpfender Zustand, bei dem emotionale Erschöpfung und das Gefühl der reduzierten persönlichen Leistungsfähigkeit Hand in Hand gehen.
Die langfristigen Folgen von Burnout reichen über den bloßen Erschöpfungszustand hinaus und können psychische und physische Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen, von Schlafstörungen über Depressionen bis hin zu ernsthaften körperlichen Erkrankungen.
Als Alarmsignal der Psyche sollte Burnout nicht ignoriert werden. Es ist eine Aufforderung zur Selbstreflexion und Veränderung, um wieder in Einklang mit sich selbst zu kommen und ein erfülltes Leben zu führen.
Angst, der unsichtbare Gefängniswärter
Angst ist ein mächtiger Emotionszustand, der uns oft unbemerkt in ein unsichtbares Gefängnis einsperren kann. Chronische Ängste, sei es vor bestimmten Situationen, sozialen Interaktionen oder unbekannten Zukunftsaussichten, können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Diese Ängste sind nicht nur auf den Moment ihrer Manifestation begrenzt, sondern sie wirken sich auch langfristig auf unser Selbstvertrauen und unsere Lebensqualität aus. Indem sie uns vor vermeintlichen Gefahren schützen wollen, begrenzen Ängste unsere Handlungsfreiheit und nehmen uns die Möglichkeit, das volle Potenzial unseres Lebens auszuschöpfen.
Selbstzweifel, der stille Saboteur
Selbstzweifel sind wie leise Saboteure, die im Hintergrund arbeiten und das Fundament unseres Selbstwertgefühls untergraben. Diese ständige innere Kritik kann zu einem negativen Selbstbild führen und beeinflusst nicht nur, wie wir uns selbst sehen, sondern auch, wie wir uns in der Welt präsentieren. Der ständige Vergleich mit unrealistischen Standards und die Angst vor dem Urteil anderer können dazu führen, dass wir uns selbst im Weg stehen. Langfristig können Selbstzweifel das Selbstvertrauen erodieren, was sich wiederum auf unsere beruflichen Ambitionen, zwischenmenschlichen Beziehungen und persönlichen Erfolge auswirkt.
Depression, der Schatten auf der Seele
Depression ist nicht einfach nur eine vorübergehende Traurigkeit; sie ist ein Schatten, der die Seele verdunkelt. Diese psychische Erkrankung geht oft mit emotionaler Leere, Energielosigkeit und einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit einher. Depression kann das tägliche Funktionieren erheblich beeinträchtigen und erfordert professionelle Hilfe und Unterstützung. Sie wirkt sich nicht nur auf das individuelle Wohlbefinden aus, sondern hat auch Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen und den Alltag. Die Akzeptanz von Depression als ernsthafte Erkrankung ist der erste Schritt zur Heilung, der oft professionelle Intervention, Unterstützung im sozialen Umfeld und den Willen zur Veränderung erfordert.
Gemeinsam gegen Perfektionismus:
Perfektionismus ist wie der schrullige Nachbar, den man manchmal liebt und manchmal verflucht. Aber mit einer Prise Humor und der Unterstützung von anderen können wir lernen, diesen Nachbarn zu akzeptieren und uns dabei selbst nicht aus den Augen zu verlieren. Auf dem Weg zur Gelassenheit zählt nicht die Perfektion, sondern der Spaß an der Sache und die Freude am Leben.
Also, du großartige Perfektionistin, hast du dich in dem Artikel wiedererkannt? Falls ja, bist du denn bereit für ein wenig Gelassenheit? Ich wünsche es dir so sehr – und zwar, BEVOR sich irgendein Symptom zeigt 😉 ….